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Arbeit und Bildung International

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    Teilprojekte

    Berufsfortbildungswerk (bfw)

    Das Teilprojekt des bfw richtet sich mit seinem Qualifizierungsangebot an erwachsene Asylsuchende, Flüchtlinge und Jüdische Zuwanderer.

    Ziel des Projektes ist es,

    1. Asylsuchende und Flüchtlinge zu befähigen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und durch gezielte Weiterbildung zu erweitern. Rückkehrberatungen bzw. Angebote zur Existenzgründungen sind in den Angeboten eingeschlossen.
    2. Jüdische Zuwanderer sowie Flüchtlingen mit anerkannten Aufenthaltsstatus im Berufsanerkennungsverfahren zu begleiten, um so die Chancen der Beschäftigungsfähigkeit deutlich zu erhöhen.

    Die konkreten Beratungs- und Unterstützungsleistungen sind vom Status der Betroffenen abhängig. Bei der Zielgruppe der Asylsuchenden erfolgt die Orientierung auf (Teil-) Berufsabschlüsse entsprechend des individuellen Berufsfeldes.
    Bei der Zielgruppe der Jüdische Zuwanderer, Asylbewerber und Flüchtlingen mit anerkannten Aufenthaltsstatus übernimmt das Teilprojekt die Unterstützung bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen bzw. die Beratung und Begleitung zur Erlangung von Teilabschlüssen. Die Qualifizierung beider Zielgruppen ist modular aufgebaut.
    3 Monate Intensiv-Sprachkurs Deutsch.
    3 Monate Eruierung der individuellen beruflichen Profile, Angebote der beruflichen Neuorientierung bzw. Beginn des Berufsanerkennungsverfahrens.
    6 Monate individuell angepasste Qualifizierung oder fachpraktische Ausbildung.



    DGB-Bildungswerk Thüringen e. V.

    Projektkoordination und Öffentlichkeitsarbeit

    Die Koordination sorgt dafür, dass alle Teilprojekte zeitlich aufeinander abgestimmt sind und inhaltlich ineinandergreifen. Sie gewährleistet den Informationsfluss innerhalb der Partner und sorgt für die Berücksichtigung der Querschnittsaufgaben wie Gender Mainstreaming oder dem Empowerment der Zielgruppe. Sie unterstützt die Teilprojekte bei der Finanzabrechnung und ist gegenüber dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie der EU der zentrale Ansprechpartner des Projekts "Arbeit und Bildung International".
    In Zusammenarbeit mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sorgt das DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. für eine zentrale Außenvertretung des Projekts. Durch Pressearbeit, eigene Veranstaltungen, Informationsmaterial und einer projekteigenen Homepage soll eine breite Öffentlichkeit über die Lebenssituation von Asylsuchenden und jüdischen Zuwanderern sowie über die Ziele des Projekts informiert werden.

    Interkulturelle Bildung

    Sowohl für Angehörige der beteiligten Projekte als auch für Angestellte anderer Institutionen, Betriebe, Ämtern oder Vereinen bietet das Projekt Angebote der Interkulturellen Bildung an. In Tagesveranstaltungen und Wochenendseminaren sollen insbesondere gesellschaftliche Multiplikatoren und Arbeitsmarktakteure gezielt geschult und unterstützt werden, rassistische oder antisemitische Denkmuster und entsprechendes Verhalten zu erkennen und angemessen und fundiert entgegen zu treten. Dies beginnt mit der Vermittlung von Kenntnissen über die Lebenssituation der Zielgruppe sowie den rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Bei auftretenden Konflikten innerhalb des Projekts hilft das Teilprojekt mit seiner Interkulturellen Kompetenz bei der Vermittlung.

    Transnationale Koordination

    Das DGB-Bildungswerk Thüringen koordiniert die transnationale Zusammenarbeit mit vier weiteren Projekten aus Griechenland, Italien, Malta und Portugal. (Vgl. Transnationale Zusammenarbeit) Vereinbart sind insgesamt vier Arbeitstreffen sowie mehrere Studienbesuche. Die Transnationale Koordination vertritt dabei das Projekt "Arbeit und Bildung International" und gewährleistet den Transfer in die Arbeit der einzelnen Teilprojekte.



    Diakonisches Werk Schwabach - Migrationszentrum

    Das Teilprojekt des Migrationszentrums Schwabach widmet sich der Qualifizierung von Flüchtlingen, um ihnen einen Zugang zu regulären oder projektbezogenen Maßnahmen zum Erwerb eines Berufsabschlusses zu ermöglichen. Insbesondere sollen die Teilnehmenden befähigt werden, an Kursen der HWK Nürnberg zur externen Gesellenprüfung teilzunehmen oder eine Berufsfachschule zu besuchen. Im Projekt sollen gezielt die allgemein und berufsspezifischen Sprachkompetenzen, die schriftlichen Ausdruckfähigkeit, arbeitsspezifische Anforderungen und fachtheoretische Einführungen für den Arbeitsmarkt in Deutschland verbessert und vermittelt werden.

    Die Qualifizierung erfolgt in vier Modulen:
    4 Monate Modul 1: Festigung der deutschen Sprachkenntnisse und Aufbau eines notwendigen Fachwortschatzes.
    2 Monate Modul 2: In dieser Phase sollen die Teilnehmenden sowohl in allgemein bildenden als auch fachbezogenen Themenbereichen unterrichtet werden. Daneben erfolgt die weitere Festigung des Fachwortschatzes und der Kommunikationsfähigkeit.
    3 Monate Modul 3: Dieses Modul widmet sich der praktischen Fortbildung der Teilnehmenden. Sie sollen in Fachbetrieben ein Praktikum ableisten, um ihre Kenntnisse und Befähigungen im angestrebten Berufsabschluss zu erproben.
    2 Monate Modul 4: Modul 4 entspricht im Wesentlichen dem Modul 2, wobei die Erfahrungen während des Praktikums im Unterrichtsgeschehen mit einfliesen sollen.

    Das Projekt richtet sich an Flüchtlinge im Asylverfahren oder Geduldete sowie an jüdische Zuwanderer.



    Flüchtlingsrat Thüringen e.V.

    Der Flüchtlingsrat sichert in seinem Teilprojekt durch psychosoziale Beratung die Beschäftigungsfähigkeit Asylsuchender ab. Basis der Arbeit sind Freiwilligkeit, Vertraulichkeit, Nachhaltigkeit sowie eine parteiliche aktive Zusammenarbeit mit den TeilnehmerInnen.

    Die sozialpädagogische Einzelarbeit umfasst:

    • niedrigschwellige aufsuchende Beratung
    • Absicherung von Kinderbetreuung und gesundheitlicher Versorgung
    • Integrationshilfen nach Kursende
    • auf Wunsch Hilfe bei Reintegration im Herkunftsland

    Die Gruppenarbeit orientiert ihre Angebote an den Bedürfnissen Asylsuchender, z.B. mit:
    • ausländer-, arbeits- u. sozialrechtlichen Seminaren/Workshops
    • unterrichtsbegleitenden Tagesworkshops (mit/ohne Familien)
    • Mediationsarbeit bei Konflikten in Kooperation mit Maßnahmeträgern
    • kulturellen Angeboten, kulturhistorischen Exkursionen

    Mit regionaler Multiplikatorenarbeit will der Flüchtlingsrat Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für Flüchtlinge stabilisieren, durch:
    • Beförderung regionaler Vernetzung und Kooperation zwischen ehren- und hauptamtlichen Personen und Organisationen in der Flüchtlingsarbeit sowie an Verbesserungen interessierten Behörden und Verbänden
    • Weiterbildungsseminare zu Fragen des Rechts (besonders Arbeits-, Bildungs-, Sozial-, Ausländerrecht, medizinische Versorgung) und der Methodik (Genderaspekte, traumatisierte Flüchtlinge, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Qualitätsstandards bei Reintegration in Herkunftsländer
    • Gewährleistung der Einbindung der Teilnehmenden in die Multiplikatoren- und Öffentlichkeitsarbeit des Projektes




    Handwerkskammer Erfurt

    Hauptziel des Teilprojektes der Handwerkskammer Erfurt ist die Erreichung der Ausbildungsfähigkeit und die Verbesserung der beruflichen Handlungsfähigkeit der jugendlichen Teilnehmerenden. Kernelement in diesem Prozess ist die berufspraktische Orientierung und Festigung des Berufswunsches durch praktisches Erleben. Ausgangspunkt für die Berufsorientierung und -Vorbereitung sind die Ergebnisse des Profilings im Teilprojekt des IB. Das Teilprojekt besteht aus drei Phasen: Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und Zertifizierte Teilausbildung mit Praktika als Vorbereitung auf eine mögliche Berufsausbildung.

    Berufsorientierung

    Das Ziel der Berufsorientierung besteht darin, dass die Teilnehmenden ihre vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten selbst erforschen. Entsprechend der individuellen Neigungen, Eignungen und der Leistungsfähigkeit sollen auf diesem Weg realistische berufliche Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

    Berufsvorbereitung

    Hauptziel der Berufsvorbereitungsphase ist die Herausbildung und Festigung der für die Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeit erforderlichen persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Palette des Angebotes reicht von der Vermittlung elementarer Grundkenntnisse und entsprechender Fähigkeiten in den verschiedenen Berufsfeldern über das Absolvieren von Qualifizierungsbausteinen bis zur Auffrischung und Aktualisierung vorhandenen Fachwissens.

    Zertifizierte Teilausbildung

    Ein weiterer Bestandteil für die Herausbildung von Schlüsselqualifikationen ist die Teilausbildung, die nach anerkannten Qualifizierungsbausteinen in den entsprechenden Berufsbildern durchgeführt wird. Ziel ist hierbei der Abschluss mindestens zweier Bausteine, die durch die Handwerkskammer Erfurt zertifiziert werden.




    Internationaler Bund - Jugendmigrationsdienst

    Das Teilprojektes des IB richtet sich mit seinem Qualifizierungsangebot an jugendliche Asylsuchende, Flüchtlinge und Jüdische Zuwanderer bis 27 Jahre. Sie werden für sechs Monate betreut. Ziel ist eine Verbesserung der Integrationschancen im sprachlichen, beruflichen und sozialen Umfeld . Für alle TeilnehmerInnen wird ein individueller Integrationsplan erstellt, der an den Kompetenzen, Ressourcen und Selbsthilfepotenzialen jedes/ jeder Einzelnen ansetzt(Case Management).
    Die Teilnehmenden erhalten zunächst einen deutschen Sprachkurs der sich an den erforderlichen sprachlichen und kulturellen Kompetenzen, bezogen auf ihre konkrete Lebenssituation. Im zweiten Teil nehmen der Arbeitsmarkt und die jeweilige individuelle Lebensperspektive einen großen Stellenwert ein. Auf der Grundlage der sprachlichen und berufsbezogenen Kompetenzen sind der Arbeitsmarkt, Bewerbung und Verhaltensregeln und Rechte als Arbeitnehmer sowie das Schul- und Ausbildungssystem zentrale Themen.



    Jüdische Landesgemeinde

    Die Jüdische Landesgemeinde sichert in seinem Teilprojekt durch psychosoziale Beratung die Beschäftigungsfähigkeit der jüdischen Zuwanderer ab. Dies wird durch folgende Aktivitäten und Aufgaben realisiert:

    1. Beratungen
      • in Fragen des Einlebens in die neue Umgebung
      • bei der eigenen Lebensgestaltung
      • bei Krankheit und Notfällen
      • zur Problematik der Anerkennung der schulischen Abschlüsse und der beruflichen Zeugnisse
    2. Hilfen
      • bei dem Umgang mit Behörden
      • beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen
      • zu Antragstellungen
      • zur Annahme von kultur-integrativen Angeboten
      • bei der Absicherung der Kinderbetreuung
    3. Dolmetscher- und Übersetzungsarbeit
    4. Begleitung der TeilnehmerInnen in besonders schwierigen Fällen
    5. Familienbesuche




    INT - GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER BERUFLICHEN UND SOZIALEN INTEGRATION MBH

    Evaluation

    Die Evaluation im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft "Arbeit und Bildung International" ist kein eigenes Teilprojekt, sondern wird durch die INT GmbH durchgeführt. Sie beinhaltet hauptsächlich formative (qualitätsentwickelnde) und nur zum Teil summative (qualitätsüberprüfende) Evaluationsaufgaben.

    Die ganze Evaluation ist im Gesamtprozess der Entwicklung des Projektes unterstützend eingebunden. Aufgabe der Evaluation ist in diesem Zusammenhang insbesondere, die prozesshafte Verwertung der Ergebnisse, sowie die Nutzbarmachung von Evaluationsergebnissen für die Entwicklungspartnerschaft, damit diese zeitnahe Entscheidungen für den Fortgang treffen und eventuellen Fehlentwicklungen entgegenwirken können.

    Die Evaluationsarbeit soll zur wechselseitigen Befähigung (Empowerment) aller beteiligten Akteure, insbesondere bei der Netzwerkarbeit, sowie bei der Arbeit am Mainstreamingkonzept und zur konzeptionellen und operativen Umsetzung der Leitgedanken des Gender Mainstreaming beitragen.